Konstruktion
Vollautomatisierte Bearbeitung von Sägeblättern im 6-Sekunden-Takt
Ein Beitrag der Berger Gruppe
Durch lange Rüst- und Bestückungszeiten ist die Bearbeitung von Werkstücken in Deutschland und im europäischen Ausland oftmals unwirtschaftlich.
Mit der Entwicklung und dem Bau einer vollautomatisierten Roboterzelle mit signifikant reduzierten Rüst- und Bestückungszeiten und erhöhter Ausbringung hat es die Berger Gruppe geschafft, die Produktion von Sägeblättern auch in Deutschland und dem europäischen Ausland wieder wirtschaftlich zu machen.
Die von dem Unternehmen aus Wuppertal entwickelte neuartige Anlage mit mehrachsigen CNC-Schleifmaschinen bearbeitet vollautomatisiert bis zu 600 mm lange Werkstücke im 6-Sekunden-Takt. Das Einbringen der Verzahnung erfolgt zweistufig, wobei die Rohlinge im Paket mittels Roboter sequentiell in die beiden Schleifmaschinen eingelegt, entnommen, umorientiert und magaziniert werden.
Durch eine komplette Neuauslegung der Anlagentechnik wurde eine hocheffiziente und flexible Fertigung für eine Vielzahl an Produktvarianten realisiert. Mit der Entwicklung dieser spezifischen Schleifzelle inklusive einer automatisierten Peripherie wurde ein vollautomatisierter und flexibler industrieller Schleifprozess ermöglicht.
Innovationspreis Losgröße 1+ im Jahr 2021
Gewinner des ife-Awards 2021 in der Kategorie Einzelfertiger wurde das Unternehmen Heinz Berger Maschinenfabrik GmbH & Co. KG.
Die Innovation: „Roboter-gesteuertes Schleifsystem zur Produktion von Sägen mit automatischem Werkstück- und Werkzeugwechsel“
Die Jury: “Sie wussten gerade mit Ihren verkürzten Umrüstzeiten von 10 Stunden auf nur noch 20 Minuten zu beeindrucken und den daraus resultierenden weiteren Vorteilen der signifikanten Reduzierung der Durchlaufzeiten”
Dank vollständiger Neuentwicklung der Schleifmaschine mit erstmaligem Einsatz einer robotergesteuerten, spezifisch ausgelegten Werkstückzuführung sowie eines innovativen Schleifscheibenwechselsystems wurde eine erhebliche Verringerung der Schleif- und Rüstzeiten sowie eine Erhöhung der Produktivität erzielt, sodass die Anlage auch bei geringen Stückzahlen hocheffizient arbeitet.
In die Anlage ist zusätzlich eine busbasierte Erfassung von Sensorsignalen integriert. Die Daten werden reduziert und über eine Auswerte-Software visualisiert. Durch eine Vernetzung mit IOT und/oder dem Firmennetz ist es möglich, vorbeugend Wartungen durchzuführen und die Anlage in Echtzeit zu überwachen.
Dank des neuen Konzeptes zur Automatisierung von Schleifscheiben- und Werkstück-wechsel verkürzen sich die Rüstzeiten um bis zu 70 %, was eine kosteneffiziente Fertigung von Kleinserien, Flexibilität in der Produktion und signifikant reduzierte Lagerhaltung ermöglicht. Dies wiederrum ist die Basis für eine Rückverlagerung der Produktion aus China nach Europa.