Wissensplattform für Denker und Macher

Netzwerk für

Begegnungen Losgröße 1+ Einzelfertiger

„Die perfekte Mischung“: Warum GFL als Familienunternehmen so erfolgreich ist

Rechnungswesen . Controlling . Finanzen

„Die perfekte Mischung“: Warum GFL als Familienunternehmen so erfolgreich ist

Familie. Für viele sind das die Menschen, die man an Weihnachten und bei Geburtstagen sieht. Doch wie ist das, wenn alle zusammen ein Unternehmen leiten? Bei den GFL – Gesellschaften für Liquidität arbeitet (fast) die ganze Familie operativ mit: Inhaber Marcus und seine Frau Sabine Sarafin in der ersten Generation, die Geschwister Fabian und Juliane Sarafin in der zweiten. Welche Vorteile, aber auch Herausforderungen das mit sich bringt, verraten sie in diesem Interview.

Fabian, ab wann wusstest du, dass du ins Familienunternehmen einsteigen willst? Als Kind denkt man sich ja eher nicht – wenn ich groß bin, will ich was mit Finanzierungen machen …

Fabian: Nein, aber nach der Schulzeit war mir klar, dass ich in die Richtung „BWL und Finanzen“ gehen möchte. Da ich nicht gerade der fleißigste Schüler war, hagelte es von den Fachhochschulen bei denen ich mich beworben habe, aber leider nur Absagen. Auf den letzten Drücker habe ich dann einen BA-Studienplatz bei der Allianz bekommen. Da war ich dann im Thema „Versicherungen“ drin, aber nur im Privatkundenbereich. Viel spannender fand ich jedoch das Firmenkundengeschäft – die Summen, um die es da geht, das Knowhow, das man dafür braucht – das ist einfach eine andere Liga. Deswegen bin ich dann bei einem anderen Großmakler eingestiegen.

Hast du dich jemals unter Druck gefühlt, ins Familienunternehmen wechseln zu müssen?

Fabian: Nein, nie! Aber da wir in der gleichen Branche waren, haben mein Vater und ich uns natürlich immer wieder ausgetauscht und so habe ich viel von seiner Arbeit mitbekommen. Das war unheimlich spannend und deswegen war dann schnell klar, dass der Wechsel irgendwann eine Perspektive darstellt. Mit 28 Jahren bin ich dann eingestiegen und habe ein kleines Büro in Düsseldorf angemietet. Das war eine komplette Umstellung für mich – keine Kollegen direkt bei sich im Büro zu haben, bei denen man mal kurz Rat einholen konnte. Umso wichtiger war es, dass ich vorher schon einige Jahre lang externe Erfahrungen gesammelt habe.

Marcus, Fabian und Juliane Sarafin (v.l.n.r.) arbeiten Hand in Hand im GFL-Familienunternehmen

Juliane, du bist erst einmal in eine ganz andere Richtung gegangen …

Juliane: Ja, ich habe Grundschullehramt und Deutsch als Zweitsprache studiert. Nebenher habe ich als Werkstudentin bei GFL ausgeholfen. Obwohl ich das Studium toll fand, habe ich mehr und mehr gemerkt, wie interessant ich auch die Arbeit bei GFL fand und dass es mir sehr schwer fallen würde, das hinter mir zu lassen. Deswegen bin ich irgendwann zu meinem Vater gegangen und habe gesagt: „Du, ich könnte mir vorstellen, hier einzusteigen. Was hältst du davon?“ 2018 habe ich dann in Vollzeit angefangen.

Marcus: Für mich kam Julianes Vorschlag aus dem Nichts heraus: Ich wusste, wie sie sehr sie ihr Studium geliebt hat und hätte nie gedacht, dass sie das Lehramt aufgibt. Aber natürlich habe ich mich über ihren Vorschlag gefreut. Dass nun Fabian und Juliane beide mitarbeiten, freut mich natürlich sehr. Aber mir war es wichtig, nie Druck in diese Richtung auszuüben. Ich habe meine Kinder immer machen lassen und wollte, dass sie glücklich werden mit dem, was sie tun.

Fabian und Juliane bringen auch ihre eigenen Ansätze und Ideen mit ein. Ist das für dich manchmal schwer zuzulassen oder bist du froh über den neuen Input?

Marcus: Bei den großen Themen, vor allem bei der strategischen Ausrichtung, wo wir hinwollen, sind wir uns glücklicherweise extrem einig. Bei einzelnen Punkten, also wie wir etwas operativ umsetzen, gibt es natürlich unterschiedliche Meinungen, aber bisher haben wir immer eine gute Lösung gefunden. Und die Mischung aus meinen eher traditionellen Ansichten und den neuen Lösungsansätzen der Jungen ist bei vielen Fragestellungen sehr hilfreich.

Juliane, du bist noch nicht so lange im Familiengeschäft – fühlst du dich trotzdem gehört?

Juliane: Ja, wir haben bisher tatsächlich immer einen guten Konsens gefunden. Natürlich hat mein Vater noch etwas andere Strukturen als jetzt die neue Generation. Doch ich finde auch, dass genau daraus – aus seinem Erfahrungsschatz kombiniert mit den jüngeren Ansichten – eine perfekte Mischung entsteht. Das ist möglich, weil wir immer ein offenes Ohr füreinander haben.

Fabian: Das stimmt. Was dabei sehr hilft: Dadurch, dass wir eine Familie sind, ist das Grundvertrauen immer gegeben, dass alle das Beste für das Unternehmen wollen. Wir können uns sicher sein, dass bei niemandem irgendwelche Einzelinteressen im Vordergrund stehen. Und auch die Mitarbeiter vertrauen uns, dass wir die Firma im Interesse aller weiterentwickeln. Ihnen gegenüber haben wir als Familie eine besondere Verantwortung. Uns ist es ganz wichtig, dass niemand das Gefühl hat: Die Sarafins machen ihr Ding und alle anderen sind außen vor.

Marcus: Ich denke, das ist im Mittelstand allgemein ein wichtiges Thema: Ich muss mich mit meinen Mitarbeitern wohl fühlen und sie sich bei mir. Uns ist es daher sehr wichtig, ein hohes Maß an Mitspracherecht zu gewährleisten und alle gleich zu behandeln. Deswegen besprechen wir auch strategische Dinge regelmäßig mit dem gesamten Team, damit alle wissen: Wo stehen wir und wo wollen wir hin?

Wie ist es, wenn man sich täglich sieht oder voneinander hört. Wird das auch manchmal zu viel des Guten?

Fabian: Es ist bei unserem Familienunternehmen ja schon etwas Besonderes, dass alle operativ mitarbeiten. Da ist es wirklich eine Herausforderung, die Familie zu leben, aber gleichzeitig auch die anderen als Chef oder Kolleginnen zu betrachten. Umso wichtiger ist es, Familienzeiten und berufliche Themen zu trennen.

Gelingt das auch tatsächlich?

Marcus: Am Anfang war das sehr schwierig für mich – da steht man mit der Firma auf und geht mit ihr ins Bett. Ähnlich war es zu Beginn der Corona-Krise: Natürlich habe ich mir Sorgen gemacht, wie es weitergeht. Und das lässt einen nicht einfach los, nur weil Feierabend ist. Aber solange alles stabil ist – und das ist es bei uns glücklicherweise seit Jahren – gelingt es mir ganz gut, Familien- und Arbeitszeit zu trennen.

Juliane: Für mich war es auch ein Lernprozess, das abzugrenzen. Am Anfang ist es mir schwer gefallen, berufliche Dinge nicht auch nach Feierabend zu thematisieren. Ich wollte natürlich auch zeigen, dass ich mich engagiere. Aber mittlerweile gelingt es mir diese Trennung immer besser.

Juliane, die Finanzierungs- und Versicherungsbranche wird immer noch von Männern dominiert. Ist es schwierig, da als junge Frau ein Standing zu finden?

Juliane: Es ist schon so, dass die Branche von alteingesessenen Männern dominiert wird. Die kennen sich und arbeiten seit Jahren zusammen. Ich steche da nicht nur wegen meines recht jungen Alters heraus, sondern bin in vielen Runden auch die einzige Frau. Das kann man als Nachteil sehen, ich würde es aber eher als Alleinstellungsmerkmal betrachten. Ich habe manchmal einen ganz anderen Blick auf bestimmte Themen, was ja auch bereichernd sein kann.

Fabian: Ich würde es auch als Stärke unseres Familienunternehmens sehen, dass wir zwei Generationen vereinen. Wir haben die langjährigen Beziehungen und Erfahrungen, können aber auch junge Unternehmen gut abholen. Denn natürlich vollzieht sich auch in unserer Branche langsam ein Generationenwechsel, so dass neue Ansprechpartner und neue Kontakte hinzukommen.

Ist es dadurch auch für eure Kunden von Vorteil, mit einem Familienunternehmen zusammenzuarbeiten?

Fabian: Auf jeden Fall! Wir bieten eine Kontinuität, die andere Firmen so nicht gewährleisten können. Wenn ich mich in meiner Generation umschaue, ist es ganz normal, dass man nach ein paar Jahren das Unternehmen wechselt für den nächsten Karriereschritt. Bei uns müsste extrem viel passieren, dass wir nicht auch noch die nächsten Jahrzehnte als Ansprechpartner für unsere Kunden da sind. Meiner Ansicht nach sind wir eines der wenigen Unternehmen in der Branche, die diese Kontinuität bieten können.

Marcus: Dazu kommt, dass Versicherungen und Finanzierungen ein Vertrauensgeschäft sind. Und als Familie können wir einfach eine ganz andere Vertrauensbasis bieten als andere Unternehmen. Von unseren Kunden bekommen wir immer wieder gespiegelt, dass sie gerade das an uns schätzen.

Fabian und Juliane, macht euch der Gedanke auch manchmal Angst, das Unternehmen eines Tages zu übernehmen und dann die Verantwortung sozusagen für das Lebenswerk eures Vaters zu haben?

Fabian: Angst ist immer ein schlechter Begleiter, aber ein hohes Maß an Respekt haben wir auf jeden Fall. Natürlich müssen wir mit dem, was unser Vater aufgebaut hat, verantwortungsvoll umgehen. Ich sehe es als großen Vorteil, diese Aufgabe nicht alleine bewältigen zu müssen: Juliane und ich werden weiterhin immer die Möglichkeit haben, uns auszutauschen und verschiedene Sichtweisen in unsere Entscheidungen einfließen zu lassen. Daher sind wir zuversichtlich, dass wir das Unternehmen bestmöglich weiterführen können und werden diese Aufgabe gerne annehmen.

Mehr über die Gesellschaften für Liquidität erfahren Sie hier: www.gfl-broker.de/ueber-uns

[testimonials_list style=”quote” category=”GFL”]

Netzwerk für

Begegnungen Losgröße 1+ Einzelfertiger

Schreiben Sie uns

Die mit * gekennzeichneten Felder sind Pflichtfelder