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Fachkräftemangel in der Konstruktion – Mögliche Auswege

KONSTRUKTION

Fachkräftemangel in der Konstruktion – Mögliche Auswege

Dr.-Ing. Sören Lechner, Geschäftsführer des ife-Partners DLP Engineers GmbH

Der zunehmende Fachkräftemangel ist heute in aller Munde. Ob im Vertrieb, in der Konstruktion, in der Produktion oder im Service. Industrieunternehmen klagen zunehmend über mangelnden Nachwuchs und lückenhafte Ausbildungen. Welches sind mögliche Auswege? Arbeitskräfte im Ausland gezielt suchen und anwerben? Aber warum schweifen in die Ferne, wenn das Gute so nah? Warum nicht die Potenziale im eigenen Hause erschließen und Freiräume schaffen?

Es sind eigentlich immer die gleichen Symptome, gerade bei Einzel- und Auftragsfertigern. Das Angebot besteht aus Prosa-Artikeltexten, die händisch geändert werden. Es gibt nur selten einen mit der Konstruktion abgestimmten Standard oder eine klar definierte Basisausstattung mit technisch vorgedachten Optionen. Der letzte Auftrag ist immer der Standard und es wird auf abgewickelte CAD-Modelle oder Zeichnungen zurückgegriffen; die Stücklisten werden im ERP kopiert und abgeändert. Zwischen der grafischen und der alphanumerischen Welt ist ein großer Graben. Die Konstruktion geht immer unter Wasser, es ist keine Zeit für Produktpflege oder die auftragsneutrale Entwicklung neuer Produkte.

DLP bietet dazu speziell für den Auftragsabwicklungsprozess einen ganzen Lösungsbaukasten an. Dazu gehört die strukturierte Aufnahme der Kundenanforderungen z.B. über eine Web- oder CPQ-Lösung, die Auslegung und Berechnung innerhalb der definierten internen Produktvarianz, die Stücklistenkonfiguration der Produktbestandteile mit geschlossener Varianz auf ERP-Seite und die CAD-Konfiguration der ETO-Anteile mit offener Varianz auf der CAD-Seite. Wichtig dabei ist das nahtlose Zusammenspiel der CAD- und der ERP-Welt im Rahmen des Auftragsabwicklungsprozesses. Und daran kranken viele Unternehmen.

Der Aufbau eines geeigneten Klassifikations- und Findesystems ist ein weiteres wichtiges DLP-Modul. Erzeugnisse, Baugruppen und/oder Teile werden anhand definierter Suchbegriffe klassifiziert und gleichzeitig bereinigt. Die Klassifikation und die damit verbundene Produkttransparenz ist Voraussetzung für eine gezielte Standardisierung und Wiederverwendung.

Während die klassifizierten Anteile um Standard- und ETO-Teile im PDM und im ERP anwachsen, werden verborgene Automatisierungseffekte immer besser sichtbar. Automatisierung oder Konfiguration macht nicht überall Sinn, auch nicht entweder nur auf der CAD- oder nur auf der ERP-Seite. Oft setzen sich Produkte aus Standards zusammen, die sich hervorragend für eine Stücklistenkonfiguration auf ERP-Seite eignen und gleichzeitig aus hochvarianten Teilen (Bsp. Formatteilen), die eine grafische CAD-Automatisierung erfordern; und diese kann die ERP-Seite nicht liefern.

Mit Hilfe dieser Lösungsmodule entwickeln die DLP Engineers gemeinsam mit dem Kunden einen abgestimmten und nachhaltigen Produkt-, Prozess- und IT-Bebauungsplan. D.h. der Abwicklungsprozess muss zum Produktbaukasten passen und die IT-Systeme müssen die Produkt- und Prozessanforderungen abbilden; und dieses im Standard. Dafür gibt es heute ausgereifte Standardlösungen, die sich mit überschaubarem Aufwand adaptieren lassen. Es gibt leider auch Systeme, die sehr viel Geld kosten und nicht den versprochenen Nutzen bringen.

So schaffen wir nach ersten Anstrengungen Luft in der Konstruktion. Die Konstruktion hat nun Freiräume für Innovation und eine neutrale Weiterentwicklung. Firmenspezifisches Wissen, d.h. Produkt- und Prozess-Know-how, liegt dokumentiert in Klassifikations- und Konfigurationssystemen vor und die Produktbaukästen lassen sich erstmals zentral pflegen und in Abstimmung zwischen Vertrieb und Konstruktion geordnet erweitern. Dank der Datendurchgängigkeit von der Kundenanforderung bis zur Abwicklung laufen die der Konstruktion vor- und nachgelagerten Prozesse jetzt wesentlich ruhiger ab als vorher. Abstimmungsaufwände und Mehrfachschleifen zwischen dem Kunden, dem Vertrieb und der Konstruktion reduzieren sich spürbar, Konstruktionsstunden können um Größenordnungen gesenkt werden. Prozessgerechte und richtige Stücklisten und Dokumente erleichtern die Make or Buy Entscheidung und erleichtern sowohl dem Einkauf als auch der AV das tägliche Leben.

Datendurchgängigkeit von der Anfrage bis zur Abwicklung senkt die Prozesskosten, steigert den Ertrag und damit die Wettbewerbsfähigkeit. Die vorhandenen Mitarbeiter werden produktiver und zufriedener und der Ruf nach immer neuen Mitarbeitern entspannt sich. Produkt- und Prozesstransparenz hat aber auch den entscheidenden Vorteil, dass die jungen Mitarbeiter nicht die Fehler der alten Hasen wiederholen. Und wenn man schon einen jungen motivierten Mitarbeiter gewonnen hat, verliert dieser nicht selten aufgrund verkrusteter und intransparenter Strukturen, komplizierter Abläufe und veralteter IT-Systeme schnell wieder die Lust und geht.

Fazit: Der Fachkräftemangel existiert, ja. Allerdings können die Unternehmen diesem Zustand auch ein Stück weit entgegenwirken, in dem Sie ihre Produkte aufräumen, Transparenz und Freiräume schaffen, dieses gepaart mit einer veränderten Arbeitsweise und gezielt eingesetzten Systematiken und Automatismen.

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